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Seetage sind Ruhetage. Oder sollten es zumindest sein. In unserem Fall hieß es aber um kurz nach sieben Aufstehen. Zumindest kurz nach sieben Ortszeit. In Deutschland wäre es neun Uhr gewesen. Während der Reise durchqueren wir diverse Zeitzonen, und das glücklicherweise immer in die richtige Richtung: So, dass man länger schlafen kann.

Nice to know

Zwischen den Orkneys und Rejkjavik liegen etwa 1.300 Kilometer oder 700 Seemeilen.

Wir verbrachten den Tag ganz entspannt zwischen dem Sonnendeck und den Restaurants. Außerdem machten wir es uns in der AIDA Lounge am Bug von Deck 10 gemütlich. Dort ist es sehr ruhig und man kann ganz entspannt lesen. Die Bordbibliothek hatte nichts neues hergegeben, deshalb musste ein bereits bekanntes Buch nochmal herhalten.

Das Abendessen im Restaurant sollte eigentlich im Zeichnen Frankreichs stehen, aber viele französische Speisen konnten wir nicht entdecken. Bei den letzten Reisen war die Orientierung an dem jeweiligen Motto des Abends noch ausgeprägter.

Abends war im Theatrium der Auftritt der Travestiekünsterlin Sarah Barelli, die gekonnt mit den Zuschauern interagierte und die deutsche Schlagerkultur herrlich auf die Schippe nahm.

Im Anschluss schnupperten wir noch kurz in die AIDA-Bar, in der ein besonderer Gastauftritt angekündigt worden war. Bereits den ganzen Tag über hatte das Management die verschiedensten Gerüchte über die Gastkünstler gestreut, letztlich stellte sich jedoch heraus, dass die AIDjaner gründlich an der Nase herumgeführt worden waren. Leider war auch dieser Auftritt schlagerlastig, weswegen Chris und ich uns ins Theatrium zurück zogen. Dort spielte der Pianist zusammen mit einer Sängerin des Showensambles einige Lieder.

Weit nach Mitternacht war der Tag für uns dann auch zu Ende und es wurde Zeit für die Kabine.

Am nächsten Tag stellten wir wiedereinmal fest, dass die Gäste die Rund 550 Mann starke Besatzung des Hotelbereichs der DIVA vollkommen beschäftigen kann. Nach einem späten Frühstück machten wir es uns auf dem Pooldeck gemütlich. Dort sollte die Transatlantiktaufe stattfinden. Hierbei müssen die Teilnehmer verschiedene „schmackhafte“ Speisen aus dem Meer probieren, z.B. grün gefärbte Nudeln oder versalzener Spinat. Im Anschluss wird man von einem als Neptun verkleideten Gastgeber getauft und erhält einen neuen Namen. Hier waren einige sehr lustige dabei, etwa Nicole, der Nudistenfisch oder Jürgen, der Jodelaal.

Der Entertainmentmanager hatte vorher großspurig verkündet, dass sich jeder taufen lassen könnte, der gerne möchte. Nach über eineinhalb Stunden war die Schlange noch immer so lang, dass sie einmal quer über das ganze Pooldeck reichte. Insgesamt hatten sich über 800 Personen taufen lassen. Anfangs hatte es für alle noch Chai und Backfischbrötchen gegeben, aber nachdem die Taufe sich so lange gezogen hatte, musste sich die Küchencrew zurückziehen um sich für die Mittagsküche vorzubereiten.

Am Nachmittag ging Chris nach einem Nickerchen in Ruhe saunieren, während ich mich wieder ans Pooldeck zurückzog, um ein zweites Buch zu lesen.

Nach dem Abendessen hätten wir uns noch einen Auftritt des Showensambles ansehen können, wir entschieden uns allerdings früh zurück zu unserer Kabine zu gehen. Morgen würden wir früh in Rejkjavik anlegen und dann eine lange Tour mit vielen Sehenswürdigkeiten vor uns haben. Dafür muss man schließlich ausgeruht sein.