In den Schiffsbewegungen wird zwischen zwei Arten unterschieden, dem „rollen“ und dem „stampfen“. Treffen die Wellen seitlich gegen das Schiff rollt es, davon wird manchen Leuten übel und die Teller rutschen auf den Tischen herum. Kommen die Wellen von vorne oder von hinten stampft das Schiff, es bewegt sich also von oben nach unten. Das merkt man als Passagier kaum, wenn man nicht grade auf den Horizont achtet.
Zu unserem Glück wurde in dieser Nacht wieder die Uhr umgestellt. In der Nacht, bevor wir in St. Johns angelegt hatte, wurde die Zeit um dreißig Minuten zurückgestellt. In der heutigen Nacht nocheinmal. Dadurch war die Zeit mehr oder weniger wieder gerade und wir konnten ein bisschen länger schlafen.
Nach dem Frühstück setzten wir uns ins Theatrium, dort fand die Informationsveranstaltung zur Einreise in Bar Harbor, USA, statt. Dabei wurde recht genau beschrieben, was für Unterlagen man benötigt, wie man diese bekommt und wo man sich bei Problemen hinwenden kann. Außerdem bewiesen die beiden Präsentatoren bei dem eigentlich trockenen Thema durchaus Humor.
Danach fand die Ausflugspräsentation für New York statt. Die sahen auch wir uns an, weil wir dachten, wir würden vielleicht noch einen guten Tipp oder ein interessantes Ausflugsziel mitbekommen. Allerdings kannten wir die meisten Ziele schon und daher war es einfach nett zu wissen. Allerdings fanden wir es ziemlich bedenklich, dass die Ausflugsscouts den Anwesenden mitgeteilt hatten, dass die Freimenge fürs Shopping in den USA bei 800 Dollar pro Person liegt. Das kann leicht missverstanden werden.
Information:
Die Reisefreimenge für die Einfuhr von Waren aus Drittländern bei Flugreisen liegt bei 430 Euro pro Person über 18 Jahren. Sollten teurere Waren eingekauft werden, muss man sich bei der Zollstelle im sogenannten „roten Ausgang“ für anmeldepflichtige Waren am Flughafen in Deutschland melden.
Wer diesbezüglich unsicher ist, kann sich die App „Zoll und Reise“ der Bundeszollverwaltung ansehen. Dort sind alle nötigen Informationen gelistet.
Ansonsten helfen auch die Zentrale Auskunft des Zolls oder die örtlichen Hauptzollämter.
Danach holten wir uns beim Pool Brunch, der wegen des schlechten Wetters in die AIDA Bar verlegt worden war, eine Currywurst und eine Semmel mit Frikadelle. Da in der Bar selbst alles voll war, zogen wir uns in den Loungebereich zurück. Da konnte man in Ruhe essen und lesen. Allerdings gab es auch da Leute, die wegen des Essens gepöbelt hatten. Ist schon seltsam, wenn Menschen in Bereichen mit Bar-Service essen und trinken… Manche Passagiere an Bord möchte man wirklich auf den Mond schießen.
Da mir durch das Lesen und die rollende Bewegung des Schiffs irgendwann leider doch übel wurde, verbrachte ich den Nachmittag mit einem kleinen Nickerchen, im Anschluss begaben wir uns zur Kapitänssprechstunde ins Theatrium. Kapitänssprechstunde bedeutet, dass der Kapitän im Theatrium erscheint und Fragen der Gäste beantwortet, sei es zu technischen Eigenheiten des Schiffs, seiner persönlichen Karriere oder einfach zu den Destinationen. Auch Chris und ich hatten hierbei die eine oder andere Frage.
Danach hatten wir die Wahl: Essen gehen oder erstmal den Auftritt des Gastkünstlers Peter Löhmann anschauen. Da wir nun schon mal Plätze im Theatrium und auch keinen Hunger hatten, sahen wir uns zuerst den Gastkünstler an, der wie schon beim letzten Mal eine faszinierende Mischung aus Comedy und Magie in petto hatte.
Danach war es Zeit für ein Jubiläum: Die 900ste Ausgabe von Martins Prime Time. Hierfür hatte das Media-Team tief in seinen Archiven gestöbert und die besten Momente aus 900 Ausgaben gesucht Und gefunden. Neben den ersten Schritten des Eventmanagers über prominenten Besuch und einem ergreifenden Heiratsantrag mitten auf der Bühne hatte das Team auch eine Ausgabe aus Talinn, Estland, mitgebracht. Martin musste hierbei Ausflugstickets für einen Ausflug, der in 10 Minuten beginnen sollte, an den Mann oder die Frau bringen. Und das Paar, das die Tickets schließlich gewann, machte es ihm wirklich alles andere als leicht, weil sie sich zum Beispiel erst noch die Zähne putzen gingen, ehe sie das Schiff verließen. Wir hatten wirklich Tränen gelacht.
Das Abendessen, heute ganz mediterran, beendete für uns den Abend, da das Event, auf das wir uns am meisten gefreut hatten, die „Silent Poolparty“, verschoben wurde. Stattdessen fand „Crew meets Band“ statt, ein Format, bei dem Crewmitglieder zusammen mit der Band Songs performen, wenn man also Glück hat, sieht man hier den Kellner vom Mittagessen oder den eigenen Roomboy die AIDA-Bar rocken. Da dies allerdings wieder in der AIDA-Bar stattfand hielten wir uns davon fern. In der 20. Reihe hört und sieht man von den Talenten schließlich auch nicht mehr viel.
Morgen würden wir in Halifax, Kanada, anlegen. Mal sehen,was uns dort erwartet.
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